Namibia – eine Wiege der Menschheit

Namibia – eine Wiege der Menschheit


Beweis dafür, dass in Namibia schon vor mehr als 13 Millionen Jahren Menschen siedelten, ist der Fund eines Kieferknochens. Aber auch Darstellungen von Menschen und Tieren, die auf Felsplatten in einer Höhle der Hunsberge entdeckt wurden, sind eindeutige Beweise für die Existenz von Menschen. Hirtenvölker aus Zentral- sowie Ostafrika besiedelten im 15. Jahrhundert den Norden Namibias. Ende des 18. Jahrhunderts folgten dann die Missionare, die einen wesentlichen Beitrag zur Bildung der einheimischen Stämme leisteten. Ihnen ist es auch zu verdanken, das heute so viel über die vorkoloniale Zeit in Namibia bekannt ist.

Die Kolonie Deutsch-Südwestafrika

Namibia ist eines der letzten Länder auf dem afrikanischen Kontinent, das kolonialisiert wurde. Maßgeblichen Anteil daran hatten die Deutschen. Zunächst verlief die Kolonialisierung friedlich. Mit den Namas und den Hereros wurden Verträge ausgehandelt, in denen den Einheimischen militärischen Schutz zugesagt wurde. Diese erklärten sich im Gegenzug dazu bereit, die deutschen Siedler zu tolerieren. Sie erkannten allerdings schnell, dass die Kolonialisierung ihre Existenz bedrohte. So kam es zu kämpferischen Auseinandersetzungen, die erst im Jahre 1907 mit der Unterzeichnung von Schutzverträgen endeten. Es beginnt eine Hochzeit für die Kolonie. Innerhalb weniger Jahre verzehnfacht sich die Anzahl der Sieder in Deutsch-Südwestafrika, vor allem auch deshalb, weil sehr große Diamantvorkommen entdeckt wurden. Der Beginn des Ersten Weltkrieges war gleichzeitig das Ende der deutschen Kolonie. Die in Tsumeb stationierten deutschen Truppen kapitulierten im Jahre 1915.

Namibias Weg in die Unabhängigkeit

Deutsch-Südwestafrika wird nach dem Ersten Weltkrieg unter südafrikanische Verwaltung gestellt. Einige Deutsche verlassen das Land, aber die Meisten bleiben und Deutsch ist nicht mehr die Amtssprache. Im Süden des Landes werden durch Südafrika Buren angesiedelt. Im Jahr 1951 wird das Apartheid-Gesetz auch auf Süd-West-Afrika übertragen. In den Jahren 1964 bis 1966 entstehen Homelands und zur zwangsweisen Umsiedelung der Bevölkerung mit dunkler Hautfarbe. Als die UNO 1966 Südafrika das Mandat entzieht, wird diese Resolution nicht anerkannt und Südafrika weigert sich, die Kontrolle über Namibia abzugeben. Im gleichen Jahr beginnt der Befreiungskampf der South-West-African Peoples, kurz SWAPO. Dieser Kampf um die Unabhängigkeit von Namibia dauert 23 Jahre. Nur der wachsende internationale Druck und die massiven ökonomischen Probleme, durch ein weltweites und jahreslanges Handelsembargo, bewegten das Apartheid-Regime von Südafrika schließlich dazu einzulenken. Im November 1989 finden in Namibia die ersten freien Wahlen statt. Dr. Sam Nujoma wird der erste Präsident Namibias. Liebevoll „Father of the Nation“ genannt, regiert er bis zum Jahre 2005. Als letzter Schritt für die Unabhängigkeit von Namibia wird 1994 der Hochseehafen Walvis Bay, von Südafrika abgetreten.