In vielen Ländern der Welt ist es eine Selbstverständlichkeit, das Recht frei zu wählen. Meinungsfreiheit, Pressefreiheit, die Einhaltung der Menschenrechte. Dies alles sind Prädikate, die eine Demokratie ausmachen.
Hintergrund zum Präsidententag
Für die Menschen im zentralafrikanischen Botswana begannen diese Rechte erst im Jahr 1966, in dem Jahr, in dem Großbritannien seine langjährige Kolonie in die Freiheit entließ. Seitdem bestimmen demokratisch gewählte Regierungen die Geschicke der Menschen. Angeführt wird die Regierung vom Staatspräsidenten. Mit ihrer Wahl hatten die Menschen von Botswana bisher immer Glück. Deshalb gibt es jährlich den Präsidententag, an dem die Bevölkerung ihren Respekt vor dem wichtigen Amt bekundet.
Wann findet der Präsidententag statt?
Begangen wird dieser Präsidententag nicht an einem festen Datum. Dies variiert jährlich. Für gewöhnlich liegt er zwischen dem 17. und 20. Juli. Einmal fand er bereits am 16. 7. statt. Nur wenige Tage zuvor, am 1. Juli, gibt es ebenfalls in jedem Jahr einen weiteren Präsidententag, den Sir Seretse Khama Day. Mit diesem Tag ehrt die Bevölkerung den ersten Präsidenten des freien demokratischen Botswana. Khama übernahm die Regierung 1966 und blieb bis zu seinem Tod 1980 im Amt. Er war es auch, der die erste demokratische Partei „Botswana Democratic Party“ gründete. Bis heute ist sie unangefochtene Regierungspartei. Zwei Oppositionsparteien spielen bei den international als fair eingestuften Parlamentswahlen nur untergeordnete Rollen. Kluge Politik und wirtschaftlicher Weitblick des ersten Präsidenten brachten das ehemals arme Botswana schnell voran.
Das Volk von Botswana sagt Danke
Mit dem Präsidententag dankt das Volk auch den Nachfolgern Khamas, die Botswana weiter mit Umsicht regierten. Quett Masire machte von sich reden, als er 1998 den Vorsitz einer Untersuchungskommission übernahm, die den Völkermord in Ruanda von 1994 untersuchte. Auch als Vermittler zwischen den beiden verfeindeten Parteien im Bürgerkrieg im Kongo trat er positiv in Erscheinung. Heute ist er als Gastredner an vielen Universitäten gefragt.
Festus Mogae, der das Präsidentenamt am 1. April 1998 übernahm, wurde 2008, als er vorzeitig aus seiner zweiten Wahlperiode ausschied, mit dem Mo – Ibrahim – Preis ausgezeichnet. Die mit 3, 7 Millionen Euro datierte Ehrung wurde ihm für „erfolgreiche Regierungsarbeit“ und für den Kampf gegen Aids in Botswana verliehen. Dieser Kampf gegen den HI Virus wird auch für den derzeitigen Präsidenten Ian Khama zu einem der Hauptprobleme werden. Ian Khama ist Sohn des in der Bevölkerung verehrten Seretse Khama. Auch inhaltlich führt er die durch Kontinuität geprägte Regierung der vergangenen Jahrzehnte fort.
Eines seiner wichtigsten Themen ist dabei der Kampf gegen AIDS. Obwohl die vergangenen Regierungen durch das Einrichten moderner Gesundheitsstationen und gezielte Anti – AIDS – Programme die Pandemie bereits um 37 Prozent senken konnten, sind noch immer rund 23,0 Prozent aller Erwachsenen in Botswana von der Krankheit befallen.
Der Präsidententag – ein Dank der Bürger an verantwortungsvolle Regenten.